Kürzlich äußerte eine Klientin im Fundament-Coachingzyklus ein Gefühl, mit dem sich viele unter uns identifizieren können: Obwohl sie ihren Job im Prinzip mag, spürt sie, wie sie zunehmend die Lust daran verlässt. Immer mehr Energie wird durch triviale Aufgaben und endlose, sich im Kreis drehende Meetings aufgefressen.
Sie fühlt keine Wirksamkeit mehr. Soll sie gehen?
Der (trügerische) Traum vom "Ausstieg"
Vom Ausstieg zu träumen, ist nur natürlich, wenn uns das Leben an den Rand des Erträglichen bringt. Klar darfst du dich zum Reflektieren und Auftanken rausnehmen. Aber wenn du vom Ausstieg träumst, ohne wirklich aussteigen zu wollen, spaltest du deine Energie und bringst deine Entwicklung zum Stillstand. Und solltest du irgendwann wirklich gehen, kannst du Folgendes bedenken, um einer "Wiederholungssendung" in der Zukunft vorzubeugen:
Du bist wichtig für deine Welt
Deine Anwesenheit ist entscheidend dafür, dass jede Situation ihr volles Potenzial entfalten kann. Wenn wir uns aus Hilflosigkeit oder Schmerz energetisch zurückziehen und nicht wirklich da sind, reagieren Menschen mit Irritation, Resignation oder Aggression.
Hier ist das Beispiel meiner Coachee:
Während des Gesprächs war der süße Hund meiner Klientin anwesend. Sie erzählte mir, dass ihr Hund sehr feinfühlig auf sie reagiert: Wenn es ihr nicht gut geht oder sie an ihren Führungsqualitäten zweifelt, wird ihr Hund unruhig und übernimmt (auf seine Weise) die Führung. Er merkt sofort, wenn der Platz des "Leaders" leersteht und wird unleidlich.
Dabei lässt er sich nich täuschen! "Er reagiert nicht auf meine Worte, sondern auf meine Ausstrahlung".
Interessanterweise entdeckt sie eine Parallele zur Dynamik in der Arbeit: Dem "Arbeitsrudel" fehlt auch ein Anführer. Das Team wird zunehmend unkoordinierter, unsicherer, nervöser.
“Aber das war anscheinend nicht immer so”, werfe ich ein, “Was ist passiert? Hat es früher mal einen Anführer gegeben?”
Sie grinst. Ja, hat es. Sie war einst diese Leaderin - nicht offiziell, aber energetisch. Und als sie sich zurückzog, entstand ein Vakuum.
Warum du Reibung nicht vermeiden solltest
Die Frage ist also im Fall meiner Coachee gar nicht: Soll sie gehen, weil der Job öd ist? Denn sie hat erkannt, dass ihre Arbeit nicht einfach "so ist. Ihre Präsenz hat maßgeblichen Einfluss, wie sie jetzt deutlich sehen kann. Sie hat den Platz der Leaderin eingenommen und dann verlassen. Die Frage ist also: Möchte sie diese Rolle, die sie zu Beginn unbewusst übernommen hat, noch einmal bewusst und unter geeigneten Bedingungen einnehmen? Und wenn nein: Wie kann sie eine neue Rolle für sich finden?
Konflikte und Unstimmigkeiten wie diese fordern heraus, wichtige Bedürfnisse und Qualitäten zu integrieren, die wir bis dahin vielleicht gar nicht wahrgenommen haben. Wenn wir uns zu früh aus dem Konflikt herausnehmen, kommen wir nicht bis zu seinen Gaben. Wir brauchen diese Reibung, um anerzogene Muster von unseren echten Werten & Zielen zu unterscheiden.
Das kannst du tun, bevor du deinen öden Job kündigst
Es ist ein einfaches Prinzip, höllisch unbequem, aber himmlisch erleichternd: Bleibe solange in einer Situation, bis sie deine Flucht-Reaktionen auslöst. Und dann: Bleibe noch ein bisschen länger und lehn dich gerade lang genug rein, bis du weißt, welchen Teil von dir du versteckst oder zurückziehst.
Wichtige Notiz: Wenn du das Gefühl hast, dich aufzuopfern und zu viel zu geben, überprüfe, ob du tatsächlich viel von deinem echten Wesen einbringst - nicht nur eine brave Fassade.
- Bist du wirklich ganz da (nicht nur körperlich anwesend)?
- Nimmst du deine Wahrnehmung der Situation ernst?
- Gibt es einen Gedanken, den du schon lange mit dir trägst und nicht teilst?
- Verheimlichst du eine wichtige Seite von dir oder spielst herunter, wie es dir wirklich geht?
- Hast du eine brennende Frage, die du dir verkneifst?
Häufig reden wir am wenigsten über das, woran wir am meisten denken.
Diese Form von energetischem Engagement bewegt eine festgefahrene Situation zuverlässig. Sie zeigt, ob die Lage doch noch Potential hat. Und wenn nicht, wenn wirklich gar nichts geht, wird das Loslassen leichter - weil du tatsächlich alles gegeben hast und sich ein Kreis schließt.
Also, bevor du ganz aufgibst: Lehn dich rein. Finde den Teil, der sich verkrümeln wollte und experimentiere damit, ihn mehr einzubringen, statt weniger.
Die fehlende Zutat ist immer: DU.
Viel Erfolg!
Susanna
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